Ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und den Grünen Mannheimer Landtagskandidatinnen Dr. Susanne Aschhoff und Elke Zimmer.
Gäste: Robin Lang & Philipp Morlock (ALTER Mannheim/ Pow e.V.), Yvette Bödecker (Neckarstadt Kids)
Am vergangen Samstag kam Ministerpräsident Winfried Kretschmann für einen digitalen Besuch nach Mannheim. Gemeinsam mit den beiden Landtagskandidatinnen Dr. Susanne Aschhoff und Elke Zimmer sprach er mit zwei Initiativen, die Besonderes für Mannheims Quartiere leisten:
ALTER am Alten Messplatz ist mehr als nur eine Freizeitfläche. Hier wurde im öffentlichen Raum mit Kiosk und kostenlosen Sport- und Kulturangeboten ein Platz zum Verweilen und Spaßhaben geschaffen. Auf dem ehemaligen Parkplatz zwischen Lidl und dem ehemaligen Alten Bahnhof ist jeder willkommen – ganz ohne Konsumzwang. ALTER ist weder exklusiv noch gewinnorientiert und reißt damit die soziale Barrieren ein. Damit gibt ALTER der Neckarstadt, was sie dringend braucht: öffentliche Sport- und Betätigungsflächen, die gemeinsam von unterschiedlichen Bewohner*innen im Stadtteil genutzt und geprägt werden.
Der gemeinnützige Verein Neckarstadt Kids finanziert sich derzeit rein auf Basis von Spenden und Mitgliedsbeiträgen und bietet für ca. 120 Kinder im Grundschulalter jeden Nachmittag verschiedene Freizeitaktivitäten wie Malen, eine Ballschule, Tanzworkshops oder das Programm “Kicken&Lesen”. Damit will der Verein gezielt in der Neckarstadt West ein Angebot schaffen, da der Bezirk überdurchschnittlich hohe soziale Problemlagen aufweist und insbesondere die Kinder unter den Defiziten leiden. Außerdem wirbt der Verein dafür, dass Bewohner*innen der Neckarstadt sich beteiligen und engagieren – als Mitglied, im Vorstand oder als Trainer*in – und das mit beachtlichem Erfolg.
Beide Projekte zeigen: gesellschaftliches Engagement ist wichtig für eine resiliente Stadtgesellschaft und tragen maßgeblich zur Lebensqualität in unseren Quartieren bei.
Das gilt auch für das Thema Bildung – hier sind sich die beiden Grünen Landtagswahlkandidatinnen Elke Zimmer und Dr. Susanne Aschhoff einig: insbesondere die Schulen mit großen sozialen Herausforderungen wie z.B. in der Neckarstadt-West benötigen mehr unterstützende Ressourcen.
Hierzu gehöre auch eine Ausweitung des zuständigen Personals – Damit sich Lehrer*innen auf den eigentlichen Unterricht konzentrieren können, sollten auch vermehrt multiprofessionelle Teams zum Beispiel bestehend aus Sozialpädagog*innen und Psycholog*innen eingesetzt werden um den vielen Problemfeldern zu begegnen.
Winfried Kretschmann spricht den vorgestellten Vereinen „ganz großen Respekt und große Anerkennung“ aus und lobt ihr bürgerschaftliches Engagement.
Inspiriert von der Motivation der Kandidatinnen und der Vereine versprach der Grüne Ministerpräsident, nach Abklingen der Pandemie, die Neckarstadt-West zu besuchen. Zusammen mit dem Oberbürgermeister Kurz und allen weiteren relevanten städtischen Playern will er die Probleme des Viertels ergründen und mit Einheimischen ins Gespräch kommen.
„Wir brauchen mehr Massgeschneiderte Konzepte für bestimmte Orte!“, so Kretschmann. „Neben starken Kommunen, innovativen Unternehmen, tollen Wissenschaftslandschaften und vielem mehr ist dieses bürgerschaftlichen Engagement eines der größten Pfunde, die wir in Baden-Württemberg haben.“