Nachdem die Mannheimer GRÜNEN bei der Kommunalwahl die stärkste Kraft im Gemeinderat geworden sind, analysiert der Kreisvorstand der Partei das Ergebnis und benennt strategische Ziele für die kommenden Jahre. Allein auf den guten Bundestrend wollen die GRÜNEN das gute Ergebnis nicht zurückführen:

„Wir sind mit kräftigem Rückenwind für GRÜNE Kernforderungen in den Wahlkampf gegangen, aber haben daraus in Mannheim auch das Beste gemacht“, ist Sprecher Nils Born überzeugt. „Die Extraprozente, die wir zum Bundestrend hier noch draufsetzen konnten, haben wir uns nicht als Einzelpersonen, sondern als Team erkämpft. Niemand hat nur für seine eigene Kandidatur Werbung gemacht und allen war klar: Mit jedem Sitz mehr können wir am Ende möglichst viel GRÜNE Forderungen auch umsetzen. Wir freuen uns besonders, dass wir mit unserem starken Ergebnis eine linke Mehrheit im Gemeinderat sichern konnten. Unsere Stadträte bringen viel Elan, gute Laune und progressive Ideen mit. Zusammen können wir jetzt richtig viel für Mannheim bewegen.“

Gerade in den Stadtteilen, die besonders unter einer hohen Verdichtung und Verkehrsbelastung leiden, konnten die GRÜNEN richtig abräumen. In der Innenstadt/Jungbusch erreichten sie so 35,2%, in der Schwetzingerstadt 31,7% und auch in den Stadtteilen Lindenhof und Neckarstadt Ost wie West bewegen sich die GRÜNEN Ergebnisse an der 30%-Marke. Nach der ersten Prognose am Sonntag wünschte sich ein Bürger auf Facebook gleich „Fahrradwege nach holländischem Vorbild“ und erntete dafür kräftig Likes. „Auf jeden Fall kommen jetzt fünf gute Jahre für den Radverkehr in Mannheim“, versprach GRÜNEN-Sprecherin Mareile große Beilage. Insgesamt freuen sich die GRÜNEN, dass sie in allen Stadtteilen kräftig zulegen konnten. Zwischen den Wahlen wollen sie sich jetzt aber auch Zeit nehmen, gerade dort, wo die GRÜNEN nur viertstärkte Kraft wurden und Rechtspopulisten weiter vorne liegen, um Zustimmung für GRÜNE Politik zu werben. „Wir haben noch Verbesserungspotenzial wenn es darum geht, GRÜNE Politik zu erklären“, meint große Beilage. „Daran wollen und müssen wir in den kommenden Jahren arbeiten und deutlich machen: Sozial und ökologisch gehört untrennbar zusammen, wir machen Politik für alle Mannheimerinnen und Mannheimer.“

Ganz besonders freut sich der Kreisvorstand über die zehn Mitgliedsanträge, die seit Montag in der Geschäftsstelle am Kaiserring teils online, teils aber auch durch einen persönlichen Besuch eingegangen sind. „Trotz der starken Ergebnisse sind wir noch immer eine Partei mit einer vergleichsweise kleinen Basis“, kommentiert Kreisgeschäftsführer Martin Schmidt. „Aber bei den GRÜNEN darf jeder gleich mitmischen, der gute Ideen hat. Je mehr aktive GRÜNE es werden, desto mehr können wir auch in den einzelnen Stadtteilen erreichen. Insofern freut mich der Mitgliederzuwachs sehr und wir laden alle Mannheimerinnen und Mannheimer herzlich ein, sich bei uns zu engagieren – auch ohne Parteibuch.“

Gerade im Bereich Klimaschutz- und Klimaanpassung muss sich nach Meinung der GRÜNEN jetzt deutlich etwas bewegen. Noch die alte Fraktion hat am 28.05. einen Antrag zur Erklärung des Klimanotfalls in Mannheim abgegeben. Darin fordern sie unter anderem, dass die Stadt ab sofort bei jeglichen Entscheidungen die Auswirkungen auf das Klima berücksichtigen und Lösungen, die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken, bevorzugen soll. Die GRÜNEN laden alle Fraktionen dazu ein, bei einer neuen Klimapolitik für Mannheim mitzuziehen. „Eine breite Zustimmung für unseren Antrag wäre ein klares Signal, dass die Botschaft angekommen ist“, meint Mareile große Beilage.

Als direkte Konsequenz aus dem Wahlkampf wollen die GRÜNEN jetzt zudem eine Überarbeitung der Plakatierungsrichtlinie, um die Zahl der zudem ganz offenkundig wenig wirksamen Wahlplakate bei kommenden Wahlen deutlich zu begrenzen und somit nicht nur das Stadtbild, sondern auch Ressourcen zu schonen.